Wollig, fair & praktisch: Windelfrei durch den Winter mit der Stoffwindel von LittleBunnyBear
- Admin
- 18. Nov. 2017
- 8 Min. Lesezeit
Wollig, fair & praktisch: Windelfrei durch den Winter mit der Stoffwindel von LittleBunnyBear

Wenn die kalte Jahreszeit näher rückt, bekommen Windelfrei-Mamis Bange: Abhalten in der Kälte, wie soll das gehen? Alles kompliziert und kalt und doof? Ich sage, es kommt nur drauf an, wie! Dieses Mal stelle ich dir die Abhalte-Stoffwindel von LittleBunnyBear vor, und zeige dir, warum und wie sie im Sommer und im Winter bei euch zum Einsatz kommen kann!
Nachdem ich bereits eine LittleBunnyBear-Wollunterlage getestet und euch vorgestellt habe, stieß ich auf die sogenannten Dropflapnappies (was zum Teufel ist DAS denn?!), die von LittleBunnyBear im Etsy-Shop angeboten werden.
Was hinter dem LittelBunnyBear-Konzept steckt?
Als nicht-ganz-vegane-Variante bin ich trotzdem ein riesen Fan vom Naturstoff Wolle! LittleBunnyBear schöpft die Nachhaltigkeit und ethische Vertretbarkeit aus, indem die Wolle upgecycelt wird. Was heißt das? Für den Müll bestimmte Wollreste werden "gerettet", neu verarbeitet und für die Windelfrei-Stoffe aufgewertet und verwendet. Und: Becky, die Inhaberin des Labels, macht alle Windeln und Decken selbst! Wem das zu teuer ist, oder wer gerne selbst näht, dem stellt Becky auch die Nähvorlagen für ein kleines Entgelt zur Verfügung.
Windelfrei im Winter - so geht's!
Oft werde ich gefragt, ob Windelfrei im Winter überhaupt funktionieren kann. Oder ich lese "ich beginne aber nicht ab Geburt, da mein Sohn im Winter zur Welt kommen wird". Das ist Quatsch, vergiss das! Ok, zugegeben, im warmen Sommer Andalusiens ist Windelfrei deutlich easier: Pipiflecken trocknen innerhalb von Minuten und dein Kind kann den lieben langen Tag auch einfach komplett unten ohne bleiben.
Dennoch ist auch der Winter keine Ausrede für uns, mit Windelfrei später oder gar nicht zu starten! Hier sind also meine Windelfrei-Tipps für den Winter:
1. Du hast ein junges Trage-Baby
Perfekt! Du brauchst kaum Stoff, denn das Tragetuch und deine Jacke darüber ersetzen viele Lagen! Perfekt für Windelfrei. Am besten fährst du mit einem Zweiteiler, einer Schlitzhose oder einer Windelfrei-Leggings (geniales Teil, mehr dazu in meinem nächsten Beitrag!). Darunter solltest du deinem Baby eine Abhalte-Stoffwindel, wie die von LittleBunnyBear oder eine Minimalwindel vom Mokoshop oder ein ähnliches System, z.B. die Flopi vom Topffit Babyshop (in Deutschland über Abhala erhältlich, mehr zur Flopi in diesem Artikel) anziehen.
Entweder du trägst dein Baby in einem Tragetuch, das als Wickelkreuztrage gebunden ist. Dann empfehle ich dir, deinem Baby darunter keine Windel sondern lediglich eine Schlitzhose zu ziehen. Du kannst dein Baby dann abhalten, während (!) es noch im Tuch ist und darin bleibt! Wie? Ich zeig's dir demnächst auf meinem Blog!
Ein mindestens zwei Monate alter Säugling kann auch in der einfachen Kreuztrage getragen werden. Hier kann das Baby ganz unkompliziert und ohne viel Nachziehen aus dem Tragetuch herausgehoben und nach dem Abhalten wieder hineingesetzt werden.Das Tuch bleibt dabei an deinem Körper.
Dein Baby schläft meist im Kinderwagen? Kein Problem, auch da ist es unter der Decke so warm, dass du ein paar Lagen Stoff weglassen kannst, sodass du mit einem Zweiteiler oder Splitpants schnell abhalten kannst, wenn deine Maus wach wird. Du bevorzugst eine einfache Babytrage? Gut, aber dann brauchst du in der kalten Jahreszeit evtl. doch ein Kleidungsstück mehr:
2. Du hast ein größeres Baby, das du in der Babytrage trägst, oder das selbst läuft
... dann brauchst du ein paar Stofflagen mehr. Und wie soll das dann mit dem Abhalten gehen? Du hast zwei Möglichkeiten, auch bei viel Stoff schnellen Zugriff auf die Pipi-Kacka-Gegend deines Babys zu haben:
du bleibst beim Zweiteiler-System: Dabei können Hosen und Oberteile sich weit überlappen, um die Kälte nicht hineinzulassen. Die Hose sollte einen Gummizug haben, um leicht hoch- und heruntergezogen werden zu können. Wahlweise kann auch eine Winterlatzhose drübergezogen werden. Mein Tipp: Die Latzhose ÜBER die Winterjacke ziehen, damit nicht auch noch DIE geöffnet werden muss, um das Pipi-machen zu ermöglichen. Dann heißt es, Schnallen der Latzhose auf, alle Hosen runter, abhalten, freuen, Hosen wieder hoch, Schnallen zu, fertig!
Du machst lediglich die Pipi-Kacka-Gegend zugänglich: Ob Overall oder Wollhose, wichtig ist, dass die Pipi-Kacka-Gegend deines Kindes einen Zugang hat. Das kann ein Overall sein, der weit zu öffnen geht, eine Wollwalk-Latzhose (z.B. von Das Bewegte Kind), eine Splitpants (z.B. im Abhala erhältlich), oder eine Windelfrei-Leggings sein. Was das genau ist? Das erfährst du in diesem Beitrag. In meinem Test verrate ich dir meine Lieblings-Kombis für den Winter. Eines kann ich dir aber jetzt schon sagen: Die unterste Schicht, das Backup für den Fall der Fälle, sollte keine Fummel-10-Knopf-Stoffie sein. Wenn ihr unterwegs abhalten wollt, dann ist eine Abhalte-Stoffwindel euer bester Begleiter! Wie wär's mit der Nappy von LittleBunnyBear?
Der Test! DAS bringt dir die Dropflapnappy
System und Stoff
Die sogenannte Dropflapnappy ähnlich der britischen Flaparaps ist aus der gleichen Idee entstanden wie Mokomidi, Flopi und dergleichen. Dementsprechend ist der Aufbau im Prinzip derselbe: Ein Teil bleibt am Körper, der andere Teil ist einfach abnehmbar und nach vorne oder hinten klappbar, um den Raum für den Pipi-Strahl freizugeben.
Die LittleBunnyBear-Nappy besteht aus upcycleter Wolle, ich habe die wunderschöne blaue Variante gewählt. Die Wolle ist sehr weich und dick, der Wollsteg ist sehr breit, insbesondere auf der einen Seite (die i.d.R. hinten ist), und verjüngt sich etwas auf der anderen (Vorderseite). Dieser Steg wird von einem Gürtel am Körper gehalten, der mit Klettverschluss geöffnet werden kann.
Du kannst den Gürtel separat bestellen, alles kaufen, alles selbst nähen, oder wenn du schon einen Gürtel zu hause hast, nur den Wollsteg kaufen. Bedenke: Den Gürtel muss man öffnen und wieder verschließen können, um ihn durch den Tunnel im Steg zu fädeln.
Handhabung
Wie alle Wollteile, die Wasser und andere Flüssigkeiten halten sollen, muss der Nappy vor Gebrauch und nach dem Waschen (aber auch nicht zwingend jedes Mal) das natürliche Wollfett zugegeben werden. Wie das geht, das zeige ich dir hier.
Wolle hat den Vorteil, dass sie natürlich Nässe blockt und ggf. erst mal nur draußen gelüftet anstatt gleich gewaschen werden muss. Spart Geld, spart Zeit, spart Nerven!
Die Nappy baust du zusammen, indem du den Gürtel öffnest und durch die Öffnung im Wollteil schiebst. Nun kannst du die Windel von vorne an dein Kind halten und den Gürtel hinten mit dem Klett so verschließen, dass die Windel hält, aber nicht drückt. Vorne, direkt unter dem Gürtel, legst du nun eine Saugvorlage an, z.B, eine gefaltete Mullwindel. Gemeinsam mit dem Wollsteg legst du sie durch die Beine deines Kindes nach hinten und ziehst sie hinten wieder von unten durch den Gürtel nach oben, und klappst den Wollteil ggf. nach unten über den Gürtel um.
(Säuglingen, die lange auf dem Rücken liegen, kann die Windel auch andersherum angezogen werden, sodass sie am Rücken nicht drückt)
Muss dein Kind mal, ist der Steg ganz einfach herauszuziehen, nach vorne umzuklappen und nach dem Pipi oder Kacka wieder durch die Beine nach hinten zu bringen.
Das zeigt mein Test: Die Vorteile
Wenn du Windelfrei praktizierst oder praktizieren möchtest mit deinem Baby, lege ich dir diese Windel ganz besonders ans Herz, denn sie ist für das klassische Abhalten maßgeschneidert. Mit einer Hand und zwei Handgriffen ist sie geöffnet und dein Baby bereit auszuscheiden! Aber selbstverständlich ist sie ebenso praktisch für Kleinkinder, die das Töpfchen nutzen oder für vollzeit mit Stoff gewickelte Kinder! Denn...
Die verstärkte Mitte im Wollsteg sorgt für eine auslaufsichere und gleichzeitig atmungsaktive und hautfreundliche Möglichkeit, Möbel, Teppiche und Kleidung vor Pipi und ggf. Kacka zu schützen. Kleine Flügel an den Seiten des Stegs halten die Stoffvorlage da, wo sie sein soll, auch bei Bewegung, und verhindern, dass eine nasse Stoffvorlage mit der darüber liegenden Kleidung in Berührung kommt und diese "ansteckt" (wer kennt das nicht von verrutschten Minimalwindeln).
Gerade im Winter ist die Woll-Nappy eine kuschelige und warme, schützende Schicht, um Nieren und Schritt vor Kälte zu schützen. Dank seiner Temperatur regulierenden Eigenschaft kann diese Stoffie jedoch auch wunderbar im Sommer getragen werden - pur ohne Hose und Strümpfe, als weiches und leichtes Backup, das die Wärme nicht so staut wie eine Wegwerfwindel, und viel praktischer und schneller zu öffnen und schließen ist.
Die Wolle ist super weich und naturbelassen, sie ist individuell verstellbar und drückt und kratzt somit nicht - super hautverträglich, super Baby freundlich!
Wer den Klettverschluss des Gürtels lieber verbannen will, kann den kratzigen Teil nach außen kehren, oder sogar im Tunnel der Stoffbahn verstecken. So kann er nicht an Babys weicher Haut kratzen und klebt auch nicht an der Kleidung fest!
Eine für alle! Die Nappy ist ein System, das stufenfrei anpassbar ist. Ein Neugeborenes dürfte die Stoffbahn fast doppelt legen können, aber tragen kann es sie auf jeden Fall! Ggf. muss der Gürtel etwas angepasst werden, wenn der Klett nicht eng genug einstellbar ist. Mein Löwchen ist nun 16 Monate und noch immer passt die Nappy perfekt - denn sie wächst dank ihres simplen Konzepts mit - keine Knöpfe, keine Stufen, (fast) kein Limit!
Wenn die Wolle immer mal wieder gefettet wird, ist sie absolut wasserundurchlässig. Bei uns drang jedenfalls kein einziger "Unfall" nach außen! Und die Nappy musste auch erst nach vielen nassen Einlagen gewechselt werden. Sie ist also auch für Phasen geeignet, in denen nicht so schnell oder oft die Einlage gewechselt werden kann (z.B. auf Autofahrten)
Warm aber simpel: für drinnen im Winter empfehle ich die Kombination mit Stulpen und Socken oder der Windelfrei-Leggings vom Topffit-Babyshop. Die ist einfach genial - und zur Not mit einfachen Mitteln selbst herstellbar. Ich stelle sie in meinem nächsten Beitrag vor!
Schon mal eine Minimalwindel mit Baumwollgürtel gehabt, der nach dem ersten Pipi pitschenass war? Nasser Gürtel = Windelwechsel, auch wenn die Wollwindel selbst trocken geblieben ist. Das Stoffbündchen dieser Nappy saugt kaum Flüssigkeit und ist hinter dem Stofftunnel versteckt, also vor der Pipi geschützt. Der Gürtel wird also nicht nass!
Die Farben sind klasse, ich liebe meine blaue Wolle und den roten Gürtel, Becky hat aber auch andere Farben zur Auswahl. Das Schöne ist, sofern du die Windel entsprechend sorgsam behandelst (kalt oder lauwarm mit der Hand waschen oder lediglich auslüften), färbt sie nicht - trotz der knalligen Farben! Ein Maleur, das ich mal mit einer anderen Wollwindel hatte (Pipi nachts in blauer Windel auf weißer Bettwäsche...), ist bis jetzt jedenfalls ausgeblieben!
Kostengünstige Alternativen: Du kannst einen Gürtel selbst nähen oder den Gürtel einer anderen Windel nutzen, sofern dieser geöffnet und geschlossen werden kann. Außerdem stellt Becky die Nähvorlagen des Gürtels und der Wollwindel bereit - für die handwerklich begabten unter uns!
Wann andere Windelsysteme besser greifen
Zugegeben, nicht für jeden Typ und jeden Tag ist die Dropflapnappy von LittleBunnyBear die Windel der Wahl:
Diese Abhaltewindel aus Wolle hat ein paar sehr positive Eigenschaften, die jedoch voraussetzen, dass sie sehr pauschig und dick ist und in engen Hosen mehr aufträgt als andere Windelsysteme. In sehr enge Hosen passt der Babypopo samt Windel dann nicht mehr rein. Wer auf die Dropflapnappy nicht verzichten möchte, dem rate ich zu Pump- und dehnbaren Hosen - die sind sowieso viel angenehmer für dein Baby als enge Jeans ;-)
Wer eine Befestigung für die Einlage sucht, sucht vergebens. Knöpfen ist nicht - aber das ist bei Mulltüchern als Einlagen sowieso irrelevant. Dennoch: Wer das Mulltuch als Backup selten wechselt und verhindern möchte, dass es beim Abhalten hinausfällt oder verrutscht, kann es ein wenig unter den Gürtel schieben. Die handwerklich Begabten unter uns können versuchen, eine kleine Schlaufe von innen an die Wollstoffbahn zu nähen, in die die Einlage geschoben wird.
Kurz und knapp!
LittleBunnyBears Qualität ist wie immer top! Den Preis plus Verschiffung aus UK muss man sich leisten können und wollen, alternativ kann man sich das Nähmuster holen oder nach gebrauchten Modellen Ausschau halten. Ich betrachte diese Abhaltewindel als super Backup für Windelfrei in jedem (!) Altern von Baby bis Kleinkind, sofern keine engen Hosen getragen werden sollen.
Meine perfekte Kombi für den Winter verrate ich euch im nächsten Beitrag - nur so viel sei schon gesagt: Die Dropflapnappy ist Teil der Kombi ;-)
Und hier nochmal die Links:
... und was sagst du dazu?
Welche Windel nutzt du zum Abhalten, welche ist dein Favorit? Was hältst du von Wolle, oder bist du absoluter Fan von PUL? Schreib's mir hier in den Kommentaren oder bei Facebook!
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