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Warum Windelfrei kein Garant und Wickeln kein Hindernis ist - Teil II: Windelfrei mit Erfolg & P

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 9. Nov. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Warum Windelfrei kein Garant und Wickeln kein Hindernis ist, Teil II: Windelfrei mit Erfolg & Pannen

Tanja hat drei Kinder und kann sagen: Jedes Kind und jeder Weg war anders. Und sie zeigt: Windelfrei zu praktizieren ist DEINE Entscheidung als Bezugsperson. Wie das Kind diese Entscheidung annimmt und damit umgeht, ist ganz unterschiedlich. Wie es laufen kann und was uns das über unsere Einstellung zu Windelfrei und Trocken werden verdeutlicht, liest du in Tanjas Erfahrungsbericht! Heute folg nach Teil 1 über ihre kommunikative aber gewickelte Tochter der Teil 2 über Tanjas zwei kleine Töchter - Windelfrei mit Erfolg und Pannen

Ein wunder Po und ein leidendes Baby führten Tanja zu Windelfrei

Ja, ja, unsere mittlere Tochter. Sie hat geschlafen. Besser als die Große, aber irgendwie war es so, dass sie plötzlich mit zwei Wochen angefangen hat, wie am Spieß zu brüllen. Immer kurz bevor sie ihr großes Geschäft erledigt hat oder pupsen musste. Wir haben hin- und herüberlegt, ob es von den Windeln kommt, da sie wund war. Also probierten wir andere Windelmarken aus, aber es war jedes Mal das selbe Spiel.

Also fragte ich "Mr. Google", und dort stand irgendwas von Windelfrei. Ich las mich ein Weilchen in das Thema ein und erzählte meinem Mann davon. Wir waren uns einig, einen Versuch ist es Wert. Wenn es der Kleinen hilft.

Also versuchte ich mich dabei sie abzuhalten. Da ich es aber irgendwie unhygienisch fand, sie in irgendeine Schüssel pinkel zu lassen, hockte ich mich ins Badezimmer über die Toilette. So lag sie da über meinen Beinen und machte in die Toilette. Vorzugsweise beim Stillen, also stillte ich auf Toilette. Irgendwann wurde es mir zu blöd und zu schwer, also legten wir uns das Ikeatöpfchen zu. Ich konnte mich also wieder auf die Couch setzten und versuchte dabei die kleine Maus abzuhalten.

Wenn Windelfrei - dann ganz ohne! Auch nachts

Fortan ging das große Geschäft nur noch ins Töpfchen. Außer wir saßen im Auto und konnten nicht anhalten. Wir haben uns eingedeckt mit Minimalwindeln und Stoffwindeln, da sie normale Windeln nicht vertragen hat. Aber selbst in Stoffwindeln wurde sie wund und so sind wir komplett auf Unterhosen mit Einlage und Trainerhosen umgestiegen. Im Auto hat sie weiterhin eine PUL-Überhose angehabt und bei langen Autofahrten haben wir auf normale Windeln zurückgegriffen, da die Stoffwindeln nie richtig saßen und immer ausliefen.

Nachts war es am einfachsten die Maus abzuhalten, da sie wach wurde bzw. sich hin- und herwälzte. Ich wurde davon wach und konnte so mit ihr auf Toilette gehen. Es war aber sehr umständlich jedes Mal die Stoffwindel aufzumachen etc. Mit 9 Monaten waren wir soweit und haben einfach nachts die Windel weg gelassen da ich sie höchstens einmal abhalten musste in der Nacht. Es war der Wahnsinn zu sehen,dass sie trotz einmal stillen in der Nacht nicht mehr auf Toilette musste. Nix aber auch gar nichts.

Annekdoten von Pipi-Träumen und verweigerten Urinproben

Tagsüber hatten wir uns wirklich gut eingespielt. Wenn sie nachts musste, träumte ich sogar davon, dass sie muss und wachte auf.

Das beste Erlebnis war beim Arzt: Die Maus sollte eine Urinprobe abgeben und die Arzthelferin wollte einen Pipibeutel für die Windel geben, da sagte ich nur, dass ich lieber einen Becher hätte. Ungläubige Blicke. Ich ging mit ihr auf Toilette und was ist: Sie saß auf dem Klo und ich sagte ihr, dass sie in den Becher pinkeln soll. Ich hielt also den Becher unter sie und sie machte - nix. Ich nahm den Becher weg und sie fing an zu pinkeln, also packte ich den Becher wieder drunter. Kaum war er drunter, hörte sie wieder auf. Becher weg und sie pinkelte weiter. Becher hin - sie hörte auf. Dieses Spiel trieb sie ein paar Mal und ich erklärte ihr, dass wir die Urinprobe brauchten, damit wir wissen, ob sie eine Blasenentzündung hat oder nicht. Widerwillig machte sie dann doch etwas in den Becher.

Entwicklungsschübe - eine Berg- und Talfahrt für Eltern und Kind

Ich war sehr fasziniert davon, dass ein Kleinkind schon so bewusst pinkeln kann. Es war eine sehr tolle Zeit und es war toll zu sehen wie gut die Kommunikation funktionierte, aber dann kam ein Sprung und sie zeigte nicht mehr an. Ab dem Zeitpunkt ging es immer wieder auf und ab. Mal signalisierte sie super, dann wieder gar nicht. Als sie dann mit elf Monaten - nach zwei Monaten an Möbeln laufen - den Mut hatte, frei zu laufen, wurde die Phase auch wieder besser. Mit zwölf Monaten sagte sie selbstständig Bescheid und lief zur Toilette.

Die tolle Phase hielt an und wir hatten ein komplett trockenes Kind. Dann kam der nächste mentale Sprung und es ging wieder alles daneben. Selbst das Große Geschäft, was eigentlich zuverlässig in die Toilette ging, ging komplett in die Hose. Es war ganz ehrlich nervig und Kräfte zehrend. Sie verweigerte die Toilette und zurück zu Windeln, die sie nie vertragen hat, wollten wir auch nicht. Also hatten wir wieder nasse Hosen und mehr Wäsche.

Nach 2 Monaten war die Phase vorbei und sie ging komplett alleine auf Toilette, zog die Hose aus und sagte Bescheid. Dann von einem Tag auf den Anderen war wieder so eine Phase, in der nichts ging. Jedes mal, wenn sie einen mentalen Sprung gemacht hat, fing sie an, wieder in die Hose zu machen. Kurz nach der Geburt ihrer kleinen Schwester, war wieder ein riesen Tief, in dem nichts ging, und sie wollte eine Windel und ein Baby sein. Nach einen Tag hatte sie aber keine Lust mehr, da sie nichts durfte, was ein Kind durfte, sondern nur das, was ein Baby durfte.

Die Geburt ist jetzt 3 1/2 Monate her und sie geht seit ihrem Geburtstag Ende Juli (da wurde sie 2 Jahre alt) wieder ganz alleine auf Toilette. Bei Hosen mit Haken geht es noch nicht ganz, aber abputzen, spülen und Hände waschen macht sie jetzt auch. Also ich denke, wir haben es geschafft... bis zur nächsten Phase.

Bei der Kleinsten sind alle entspannter...

Unsere jüngste Maus halten wir ab, seit wir aus dem Krankenhaus sind. Es war um einiges entspannter, da wir wussten, was kam und wie wir es angehen mussten. Nachts trug sie von Anfang an nur eine Einlage mit Wollüberhose und tagsüber hatte sie zu Hause Einlagen mit Mokosha Oder Flopi an. Unterwegs hatte sie anfangs Überhosen mit Einlagen, aber mit drei Kindern ist es einfach sehr viel, was man mitschleppen muss, deswegen sind wir wieder auf Wegwerfwindeln umgestiegen - jedenfalls für die Autofahrten und wenn wir irgendwo zu Besuch sind.

Die Maus ist gerade in ihrem zweiten Sprung und ich muss jeden Tag waschen, sonst habe ich keine Einlagen und Handtücher mehr, aber es ist generell noch entspannter als mit der Mittleren. Nachts trägt sie auch seit drei Wochen nur noch eine Unterhose und einen Schlafanzug, da sie zuverlässig wach wird wenn sie muss (obwohl sie eigentlich nachts schon lange nicht mehr auf Toilette muss).

Tanjas Fazit: Es geht auch MIT Windeln - aber windelfrei ist doch "schöner"!

Zusammenfassend kann ich sagen: Mit unserer ersten Tochter lief alles ohne irgendwelche Probleme und ich hätte auch verstehen können, wenn man nach so einem Kind bei normalem Wickeln bleibt. Aber ich möchte das Plastik noch nie und ein Babypo auf dem Arm zu haben, der nicht in Plastik oder ein dickes Stoffpaket eingepackt ist, ist für mich einfach viel schöner.

Und ganz ehrlich ich finde Babykacke vom Hintern wegzuwischen auch ziemlich widerlich, vor allem, wenn es bis zum Stehkragen voll ist. So einfach Windeln sind, umso schöner ist es, wenn ein Babyhintern beim großen Geschäft nicht dreckig wird und nur kurz abgeputzt werden muss. Ja unsere Mittlere hatte viele Auf's und Ab's. Aber wer weiß, wie es mit normalen Windeln gelaufen wäre. Da wäre sie bestimmt jeden Tag extrem offen gewesen, und wir am Verzweifeln, was die Windeln angeht.

Mit unsere Jüngsten sind wir gespannt, wie es sich entwickelt. Zur Zeit ist wieder eine Kräfte zehrende Phase, da sie einen mentalen Sprung macht und den ganzen Tag nicht schläft und nur am brüllen ist, aber das geht auch wieder vorbei... irgendwann.

Kurz und knapp!

Tanjas Geschichte mit ihren beiden jüngsten Töchtern zeigt uns folgendes:

  • Einem Baby, das unter Windelausschlag leidet, windelfreie Zeiten oder das Abhalten anzubieten, ist das beste, was du tun kannst (auch bei Bauchweh!)

  • Ein Baby kann von Anfang an auch NACHTS trocken sein - ohne auszuscheiden oder mit unserer Hilfe - wir benötigen hierzu nur das nötige Selbstvertrauen und ein wenig Mut und Motivation

  • Intuition kann auch nachts greifen - z.B. wenn du davon träumst, dass dein Baby mal muss

  • Für die Urinprobe kann es super praktisch sein, dass dein Baby kontrolliert ausscheiden kann - wenn es denn will ;-)

  • Auch ein windelfreies und bereits trockenes Baby oder Kleinkind kann wieder nasse Wäsche produzieren, z.B. in Entwicklungsschüben oder bei einschneidenden Ereignissen (z.B. wenn ein Geschwisterchen geboren wird)

  • es geht auch MIT Windeln, aber windelfrei ist einfach "schöner" ;-)

... und was sagst du dazu?

Kennst du das mit den Entwicklungsschritten und den Abhaltestreiks? Und kannst du Tanjas Fazit teilen oder würdest du es anders sehen? Und hast du auch du Erfahrungen mit einem Wickelkind und einem Windelfrei-Kind gehabt? Schreib es in die Kommentare hier oder bei Facebook!

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