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Stillen unterwegs? Na klar! So geht's im Tragetuch!

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 16. Dez. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Stillen unterwegs? Na klar! So geht's im Tragetuch!

Stillen ist natürlich, gesund, kuschelig und eigentlich selbstverständlich. Das wissen wir alle, möchte ich behaupten - und dennoch tun wir uns manchmal schwer damit, in der Öffentlichkeit zu stillen - insbesondere über das Baby-Alter hinaus. Warum du blöde Blicke einfach weglächeln solltest, weshalb ich dir das Stillen im Tragetuch empfehle und wie das ganz easy funktioniert (Video)!

Ich könnte nun viel über die wunderbaren Bande schreiben, die das Stillen zwischen Mama und Baby knüpft. Oder über diese Ur-Einheit von Mama und Baby, die GENAU SO immer gemeint war! Oder darüber, dass Muttermilch die PERFEKTE Nährstoffquelle für das Baby seiner Art, nein, für GENAU DAS Baby dieser Mutter ist.

Aber das verdient jeweils einen ganz eigenen Artikel. Heute möchte ich euch einfach nur vor die Tür bringen. Mit Baby und Brust. Und vielleicht einem Tragetuch. Aber ohne Fläschchen und doppelten Boden!

Denn stillen ist normal, und weil das so ist, sollte es auch wieder zum normalen Bild unserer Gesellschaft gehören!

Stillen hat seinen Platz: Im Supermarkt, im Park, im Café, auf der Straße, auf dem Spielplatz und auf dem Job!

Das erste Mal: Stillen unerwünscht

Ok, ich komme mir selbst komisch vor, zu betonen, dass ein Baby Nahrung braucht, und das unmittelbar und genau so, wie das Baby es braucht. Eigentlich ist es keines Kommentars wert, denn es ist einleuchtend und selbstverständlich.

Aber ich habe letztes Wochenende tatsächlich das Gegenteil erlebt: Bei Schnee und Nässe in der Dunkelheit auf dem Fahrrad machten wir einen Halt bei einem Supermarkt. Baby war kalt, hungrig und weinte und ich wollte sowieso noch ein paar kleine Dinge besorgen.

Als ich in dem Supermarkt mit meinem Löwchen auf dem Arm eine ältere Mitarbeiterin fragte, ob sie uns einen Stuhl geben könne, damit ich meine 16-Monate alte Tochter eben stillen kann, folgte dieser Dialog:

  • "Entschuldigen Sie, haben Sie einen Stuhl oder eine andere Sitzgelegenheit für mich? Ich würde meine Tochter gerne kurz stillen."

  • "Nein, haben wir nicht."

  • "Ok... haben Sie denn keinen einzigen Stuhl im Mitarbeiterbereich?"

  • "Naja schon... aber dann müsste ich den ja hier rein holen. Wie stellen Sie sich das denn vor? Das geht nicht."

  • "???"

Ich habe kurz überlegt, ob ich nun diskutieren sollte, entschied mich dann aber dafür, zu lächeln und weiterzugehen.

Achja, eine jüngere Mitarbeiterin, die ich direkt danach fragte, rollte mir sofort mit einem freundlichen "na selbstverständlich!" einen Kassenstuhl raus. Und zu meinem Amüsement sah ich beim Stillen weiter hinten die ältere Mitarbeiterin zu uns herüber sehen - sichtlich verärgert - oder verbittert?

Wie du mit fehlender Akzeptanz beim Stillen in der Öffentlichkeit umgehen kannst

Das wichtigste ist natürlich, sich in solchen Situation nicht provozieren oder verunsichern zu lassen. Ein Lächeln auf den eigenen Lippen hilft meistens Wunder!

Und: Lass dir nicht in deine Stillbeziehung rein reden! Sie ist wundervoll und genau so richtig und schön, wie sie ist!

Stillen in der Öffentlichkeit ist nicht nur normal, sondern notwendig, denn Babys halten sich nicht an Uhrzeiten, kulturelle Befindlichkeiten und Etikette.

Sie haben Hunger.

Sie brauchen Nähe.

Sie wollen Stillen.

Hier

Und Jetzt!

Ich möchte dich also dazu ermuntern, selbstbewusst auch weiter in der Öffentlichkeit dem Stillbedürfnis deines Babys nachzukommen. Dein Baby darf nicht unter den verschiedenen Meinungen der Erwachsenen, die es zu jedem Thema dieser Welt gibt, leiden.

Die Brust, dein perfekter Begleiter. Was wäre die Alternative?

Stillen befriedigt so viele Bedürfnisse und ist das praktischste für Mama und Kind, was es gibt! Du hast sozusagen mit deinen Brüsten den perfekten Begleiter für unterwegs!

Und die Alternative?

Entweder eine gestresste Mama, die mit weinendem Baby, das schon verzweifelt mit dem geöffneten Mündchen die Haut der Mutter nach der Brustwarze scannt, ohne Umwege schwitzend nach Hause eilt, um dort zu stillen.

Oder ein dickbepackter Kinderwagen mit Fläschchen, Kanne mit warmem Wasser, Milchpulver und ein im Vergleich kompliziertes Verfahren, das im übrigen Mamas Brust nicht ersetzen kann, und nur deswegen mitgeschleppt wird, weil andere Augen sich an dem lustvollen Stillmoment von Mama und Baby stören könnten.

Nun, willst du nicht doch beim Stillen in der Öffentlichkeit bleiben?

Stillen im Tragetuch - diskret, praktisch, artgerecht!

Im folgenden Video zeige ich dir, wie du ganz easy im Tragetuch stillen kannst. Warum ich das zum Schwerpunkt dieses Beitrags mache?

Es gibt Frauen, die ihre Brust nicht gerne zeigen - weil sie es selbst einfach nicht möchten und mögen.

Und es gibt Frauen, die sich von Blicken sehr gestört fühlen und sich nicht entspannen können, wenn sie sich zu entblößt fühlen.

Es gibt Situationen, da werden einem Balken in den Weg gelegt, so wie bei mir im Supermarkt. Mit einem Tragetuch ist man von niemandes "Wohlwollen" abhängig.

Es ist einfach super praktisch und zeigt dir die unschlagbaren Vorteile vom Tragen in Kombi mit Stillen, sodass du sicherlich nicht mehr auf Flasche und Kinderwagen umsteigen willst!

Es ist easy und ent-stresst deinen Mami-Alltag ungemein, probier' es aus!

Es stillt alle Bedürfnisse deines Babys, auch nach Nähe und Nahrung, während es deine Wünsche nach Bewegungsfreiheit und nach freien Händen ebenfalls berücksichtigt.

Für die visuellen Typen geht's hier zum Video:

"Stillen im Tragetuch - so einfach und praktisch ist es!"

Welche Vorteile hat das Stillen in der Trage?

  • Du musst dich zum Stillen nicht hinsetzen oder hinlegen (und einen Platz dafür suchen)

  • Dein Rücken wird optimal geschont und deine Arme entlastet

  • Sämtliche Bedürfnisse des Babys werden gleichzeitig gestillt

  • Glückliches Baby = entspannte Mama

  • Ein sehr unruhiges oder bewegungsfreudiges Baby erhält die perfekten Bedingungen, um sich mal entspannen zu können

  • Du hast weiter beide Hände frei, obwohl du dein Kind trägst und stillst!

  • Mit deinen freien Händen kannst du Schneeflocken auffangen, den Einkauf tragen oder die Geschwisterkinder halten - und glückliche Geschwisterkinder = entspannte Mama!

  • Du kannst super schnell auf das Stillbedürfnis deines Babys eingehen und ersparst euch damit eine Menge Stress

  • Du hast quasi nichts mitzunehmen außer deinem Tragetuch. Und die Brust nimmst du ja sowieso überall mit hin ;-)

  • Das Tragetuch ermöglicht eine sehr diskrete Stillsituation, ob auf dem Weihnachtsmarkt, beim Gespräch mit anderen PassantInnen und selbst beim Einkaufen

Welches Tragesystem ist geeignet?

Theoretisch jedes! Am besten ist es, wenn du eine Trage nutzt, bei der du sehr unkompliziert die oberen Stränge öffnen und verstellen kannst. Darum eignet sich eine Trage zum binden (zumindest oben) besser als eine mit schwer verstellbaren Schnallen oder ein kompliziert gebundenes Tragetuch (wobei auch die Wickelkreuztrage z.B. sehr einfach verstellt werden kann).

Aber probiere es einfach mal aus, z.B. bei einer Trageberatung. Evtl. musst du dein Tuch auch gar nicht groß verstellen.

Wie schafft es das Baby in der Trage anzudocken?

Das Tragetuch kann zum Stillen einfach so verstellt werden, dass dein Baby mit seinem Mund gut an deine Brustwarzen herankommt. Ob du das Tuch überhaupt verstellen musst, kommt ganz auf deine eigene Anatomie, die Bindeweise des Tragetuchs und darauf an, was deinem Baby angenehm und unangenehm ist.

Ich habe von Anfang an auch in der Wickelkreuztrage gestillt, bis wir auf unsere jetzige Trage umgestiegen sind. Als das Löwchen noch kleiner war, musste ich nur meine Brust in Position bringen oder das Köpfchen etwas führen. Wenn das noch nicht gut klappte, setzte ich einfach das Tragetuch eine Etage tiefer.

... und die Kleidung?

Ganz wichtig! Stell dir mit einem Rollkragenpulli nicht selbst ein Bein! Dein Oberteil sollte am Kragen weit oder dehnbar sein oder über Knöpfe, Klett, Reißverschluss oder ähnliches verfügen. Der BH darunter sollte etwas nachgiebig sein.

Sonst wird es schwierig, die Brust nach oben hin herauszuholen, denn mit umgebundenem Tragetuch kannst du das Hemd nicht hochziehen, um darunter zu stillen.

ABER: Du brauchst weder einen Still-BH oder ein spezielles Hemd dafür. Mit Sport-BH, einem weiten Pulli und einer Jacke mit Reißverschluss klappt es genau so gut.

Wie bringe ich das Tuch und damit das Baby in Position?

Ganz einfach (eigentlich bräuchte es nicht mal ein Video dazu): Die Stoffstränge, die von den oberen Ecken des Tuches kommen (bzw. beim normalen Tragetuch die beiden Enden), werden so weit geöffnet, dass du die Höhe des Tuches justieren kannst. Im Video siehst du ein Beispiel.

Gib deinem Kind die Brust und befestige wieder die beiden Stoffenden wie gewohnt, ziehe sie noch etwas an, aber bleib so tief, dass dein Kind bequem an der Brust trinken kann.

Wenn du möchtest, kannst. du einen dünnen Schal, die Kapuze der Trage oder Teile deiner weiten Kleidung über den Hinterkopf des Kindes und vor deine Brust hängen, um noch diskreter zu stillen.

Nach dem Stillen öffnest du das Tuch wieder kurz und ziehst das Tuch wieder richtig fest.

Übrigens, viele Babys schlafen beim Stillen im Tragetuch sehr schnell ein. Dann kannst du die Brust herausnehmen und mit dem Stoff noch den Kopf stützen. Baby schläft meist einfach weiter, da es von der Geborgenheit an der Brust hineingleitet in die Geborgenheit im Tragetuch!

Kurz und knapp!

Noch immer erfahren Frauen Situationen, in denen ihnen das Stillen in der Öffentlichkeit verwehrt oder sie deswegen schief angeschaut werden. Stillen sollte jedoch immer und überall möglich und als eine starke und positive Beziehung zwischen Mutter und Kind anerkannt sein.

Wenn du unterwegs dein Kind stillen möchtest, dich aber etwas unwohl in der Öffentlichkeit fühlst, es als kompliziert empfindest oder einfach nicht genau weißt, wie es stressfrei gehen kann, empfehle ich dir, dein Baby im Tragetuch zu stillen. Im Video oben zeige ich dir, wie es geht!

... und was sagst du dazu?

Wo und wie stillst du am liebsten? Welche Erfahrungen hast du mit dem Stillen in der Öffentlichkeit gemacht? Sag' es mir auf Facebook oder hier in den Kommentaren!

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