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Wenn ich ehrlich bin... zum Thema außerfamiliärer Betreuung

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 27. Okt. 2017
  • 4 Min. Lesezeit

Wenn ich ehrlich bin... zum Thema außerfamiliäre Betreuung

Die Daphne von Daphné-denkt hat dazu aufgerufen, dass wir ehrlich miteinander sind:

"Aber weil wir alle die gleiche Ausgangssituation haben, nämlich das Beste für unsere Familie zu wollen, wünsche ich mir, dass wir dabei alle ehrlich sein dürfen, was uns zu unseren Überzeugungen gebracht hat und wie es uns damit geht. Und das wir uns gegenseitig zuhören. Wer weiß? Vielleicht könnte uns so ein Zuhören ja sogar inspirieren."

Und so möchte ich euch mitteilen, warum ich meine Tochter zu einer Tagesmutter bringe und weshalb ich jeden Moment genieße, den mein Löwchen bei mir ist!

Wenn ich ehrlich bin... hatte ich in meinem Vor-Schwangerschafts-Leben nie gewollt, mein Kind früh in Betreuung zu bringen. Als meine Babysitter-Mutter es damals so machte und ich auf ihr Neugeborenes aufpasste, während sie arbeitete, schüttelte ich insgeheim nur den Kopf.

Wenn ich ehrlich bin... ist mein Mädchen jedoch schon seit ihrem 6. Lebensmonat in Betreuung, da ich ursprünglich dann wieder hätte anfangen sollen zu arbeiten. Dabei habe ich bei Geburt und davor noch gar nicht abschätzen können, ob und wann ich wieder arbeiten will, aber man MUSS sich ja frühzeitig festlegen.

Wenn ich ehrlich bin... fühlte es sich dann auch viel zu früh an, wieder fest in das Berufsleben zu gehen, und so schiebe ich seither das Ende der Elternzeit vor mir her. Das ist finanziell tatsächlich machbar, aber irgendwann wird es doch schwierig.

Wenn ich ehrlich bin... ist meine Kleine auch ohne die feste Arbeit seit Monat 6 bei der Tagesmutter und wenn ich ehrlich bin, war das eine super Entscheidung. Ich genieße es, meine wichtigen Tätigkeiten, die ebenfalls anfallen, dann zu machen, wenn mein Löwchen bei der Tagesmutter ist, um dann voll für sie da zu sein, wenn sie zurück ist bzw. zu Hause bleibt!

Wenn ich ehrlich bin... fühlte ich mich in ihren ersten Lebensmonaten oft unter Druck, schnell Dinge zu erledigen (z.B. am PC), während sie noch schlief - und hoffte manchmal darauf, dass sie doch bald wieder schlafen würde - ein blödes Gefühl. Nun muss ich nicht mehr darauf warten, dass sie endlich schläft, denn meine Erledigungen habe ich längst getätigt, als sie bei der Tagesmutter war.

Wenn ich ehrlich bin... genieße ich es aber in vollen Zügen, dass ich meine Kleine an einigen Tagen zur liebevollen Tagesmutter bringen KANN, aber nie MUSS! Dass ich sie auch einfach zu Hause behalten kann, wenn uns danach ist; dass wir flexibel sein dürfen. Dass ich so viel von und mit ihr erleben kann und darf, aber auch Zeit für mich habe, und sie Spaß mit den anderen Kindern hat.

Wenn ich ehrlich bin... tut es mir unheimlich leid, dass viele Mütter oder Väter, die gerne länger (zumindest teilweise) ihr Kind zu Hause betreuen würden, aus finanziellen oder beruflichen Gründen einfach keine Wahl haben.

Wenn ich ehrlich bin... hätte ich mir eine Betreuung in einer Kita bis jetzt nicht für sie vorstellen können, aber eine Betreuung bei einer so wunderbaren Tagesmutter wie unserer auf jeden Fall!

Wenn ich ehrlich bin... bin ich überzeugt, dass eine bedürfnisorientierte Betreuung auch mit einer Tagesmutter möglich ist.

Wenn ich ehrlich bin... denke ich, dass der Mensch darauf ausgelegt ist, dass er als älteres Baby und Kind auch vom "Clan" betreut wird und liebevolle Betreuung auch von anderen Personen möglich ist - solange die Kernpesonen (meist Mama und Papa) weiterhin hauptsächliche Bezugs- und Betreuungspersonen bleiben. Denn sie sind der Anker in Babys Leben!

Wenn ich ehrlich bin... vermisse ich mein Löwchen manchmal sehr, wenn sie bei der Tagesmutter ist, und wenn ich ehrlich bin, habe ich manchmal Angst, dass sie bei der Tagesmutter mehr Spaß haben könnte als bei mir (schräg, oder?).

Wenn ich ehrlich bin... freue ich mich über Momente, in denen ich mal für mich selbst sein kann, Zeiten, die ich mit meinem Mann als Paar leben, und Tage, in denen ich mich ganz dem Schreiben widmen darf.

Wenn ich ehrlich bin... war ich selbst nie im Kindergarten und durfte die Kinderjahre mit meiner Mutter zu Hause bleiben. Das hatte sehr viele tolle Vorteile, aber im Nachhinein denke ich, dass mir auch die eine oder andere Erfahrung dadurch entgangen ist.

Wenn ich ehrlich bin... sehe ich zwei Extreme, die ich so nicht handhaben würde: Das Kind immer zu Hause haben und wenig bis kaum Kontakt zu anderen Gleichaltrigen zulassen - und das Kind quasi aus dem Wochenbett in eine Kita-Betreuung zu geben. Alles dazwischen sollte sich je nach Situation, Familie und Kindes-Charakter entscheiden!

Wenn ich ehrlich bin... bin ich froh, ehrlich sein zu dürfen mit euch, damit wir alle in einen offenen und wertschätzenden Dialog kommen!

Wenn ich ehrlich bin... gibt es doch weit mehr als EINE Wahrheit!

Danke, Daphné! In diesem Sinne noch ein Zitat von dir:

"Nur vor uns selbst und unseren Kindern müssen wir uns rechtfertigen und deshalb immer wieder ehrlich hinterfragen, ob unser Weg für uns alle gut ist oder gegebenenfalls etwas verändern."

Und ihr? Wie handhabt ihr die Betreuungssituation?

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